Biohotel Schiessentobel
Hoch über den Trumer Seen, wo sich die Weite des Salzburger Seenlandes über die sanften Hügel legt, liegt das Biohotel Schiessentobel. Ein Ort, der mit Ruhe empfängt und mit einem Gefühl von Heimat loslässt. Hier oben dürfen Gedanken langsamer werden. Hier findet die Seele Platz. Und hier beginnt eine Geschichte, die tief in die Landschaft eingeschrieben ist.

Der Hof, auf dem das Schiessentobel steht, wurde 1486 erstmals urkundlich erwähnt. Seither befindet er sich ununterbrochen im Besitz derselben Familie. Der heutige Name stammt von der besonderen Lage des Hauses, denn gleich hinter dem Gebäude fällt das Gelände steil in eine bewaldete Schlucht ab, die früher Tobel genannt wurde. Aus diesem Bild wuchs der Name, der bis heute bleibt und dem Haus seinen unverwechselbaren Charakter verleiht.
Über Jahrhunderte war der Hof ein Ort der Landwirtschaft, der Arbeit im Rhythmus der Jahreszeiten und der Verantwortung gegenüber Boden und Tieren. Dass diese Verbundenheit bis heute lebt, spürt man in jedem Winkel.
Mut, Veränderung und ein Schlüsselmoment
Lange bevor Bio zum Trend wurde, arbeitete die Familie bereits biologisch. Die Landwirtschaft wurde schon vor der offiziellen Zertifizierung im Geiste der Nachhaltigkeit geführt. Der große Wendepunkt kam im Jahr 2000 im Rahmen eines Öko Kultur Projekts im Teufelsgraben. Internationale Gäste, darunter auch alternative Nobelpreisträgerinnen und Nobelpreisträger, sorgten für neue Perspektiven.
In dieser Zeit wurde der Familie bewusst, dass zwar der Hof biologisch geführt wurde, in der Küche jedoch konventionell gearbeitet wurde. Ein innerer Widerspruch. Ein Moment der Erkenntnis. Noch am selben Tag änderte sich alles. Die Küche wurde konsequent auf biologische Zutaten umgestellt und der Betrieb wurde ein echtes Biohotel. Die Familie erinnert sich bis heute an diese Entscheidung. Sie war mutig, herausfordernd und genau richtig.



Viele Jahre führte Hermann Rosenstatter das Schiessentobel mit großem Engagement. Nun hat er sich offiziell in die Pension verabschiedet. Ganz loslassen kann er nicht und das soll er auch nicht. Man sieht ihn weiterhin am Hof, denn seine Erfahrung und sein Blick für das Ganze prägen den Ort.
Im Schiessentobel arbeiten heute Hermann, seine Frau Heidi und Tochter Maria eng zusammen, unterstützt von der vorherigen Generation. Drei Generationen stehen hier gemeinsam im Alltag, jeder bringt seine Erfahrung ein und jeder packt mit an. Ein Familienbetrieb, der von Respekt, Vertrauen und echter Verbundenheit getragen wird.
Maria ist das kreative Herz der Küche. Sie liebt es, mit Blüten zu kochen, besondere Frühstücksgerichte zu zaubern und den Gästen etwas zu schenken, das man nicht überall findet. Brownies, Caprese, frische Kräuter, kleine Überraschungen und nicht zu vergessen ein exzellentes Drei Gänge Menü am Abend. Alles in Bioqualität. Alles mit Liebe.
Der Hof ist der älteste in Seeham. Sein Bestand und seine Bewirtschaftung sind für die Familie zentral. Eine Auflösung der Landwirtschaft kommt nicht infrage, denn ohne den Hof wäre das Schiessentobel nicht das, was es ist. Hier leben rund fünfzehn Milchkühe. Sie prägen den Alltag und sind ein sichtbares Zeichen dafür, dass Bio kein Konzept ist, sondern gelebte Überzeugung.
Die Landwirtschaft und das Hotel bilden eine Einheit. Wer hier Urlaub macht, erkennt sofort, wie nah das Leben am Hof mit dem Angebot im Hotel verbunden ist.

Was einst als Zusatzangebot begann, wurde über die Jahre zu einem der wichtigsten Standbeine des Hauses. Heute machen Seminare rund siebzig Prozent der Buchungen aus. Firmen aus Österreich und darüber hinaus kommen seit vielen Jahren immer wieder. Viele schicken inzwischen bereits die zweite Generation.
Der Grund dafür ist klar. Die ruhige Alleinlage, die gute Küche, die persönliche Betreuung, die drei Seminarräume mit Platz für zehn bis fünfundzwanzig Personen. Und vor allem das Gefühl, hier ungestört denken und arbeiten zu können. Das Schiessentobel ist ein Ort, der Kreativität und Klarheit fördert.

Ein besonderes Detail trägt die Handschrift von Heidi. Sie ist gelernte Graveurin und sammelt Steine überall dort, wo die Natur sie hinterlässt. Amethyst, Fluorit, Selenit und viele andere Halbedelsteine schmücken die Zimmer und Wohnungen. Jedes Zimmer hat seinen eigenen Stein, der neben der Tür angebracht ist. Viele Gäste nehmen sich einen dieser Steine als Erinnerung mit nach Hause.
Diese kleinen Kunstwerke finden sich auch in der Gaststube, an der Rezeption und an Orten, die Heidi mit Herz gestaltet. Sie verleihen dem Haus eine besondere, sanfte Energie.
Wer hier Urlaub macht, findet Natur in all ihren Facetten. Kinder entdecken den Wald und folgen dem Angerbach. Familien wandern durch den Teufelsgraben oder besuchen die historische Mühle. Das Schiessentobel ist Teil eines Naturraumes voller Geschichten, Rätsel und Abenteuer.
Mit der Seenland Card stehen weitere Möglichkeiten offen. Radwege rund um die Seen. Spaziergänge durch Wälder und Wiesen. Orte voller Geschichte. Und natürlich ein Ausflug in die nahe Stadt Salzburg, die Kultur und Lebensfreude miteinander verbindet.



Nach einem Tag in der Natur wartet im Schiessentobel ein kleiner, liebevoll gestalteter Wellnessbereich. Zwei Saunen, eine Infrarotkabine und ein Ruheraum schenken Ruhe und Wärme. Man spürt sofort, dass dieser Bereich mit Gefühl eingerichtet wurde. Ein Ort, an dem man erneut einfach loslassen darf.
Was das Schiessentobel so besonders macht, ist die Kombination aus jahrhundertealter Hofgeschichte, mutigem Umdenken, familiärer Wärme und der Kraft eines Ortes, der über den Seen thront. Hier kommen Generationen zusammen. Hier entstehen Freundschaften. Hier findet man etwas, das bleibt.
Vielleicht ist es die Weite. Vielleicht die Küche. Vielleicht der Hof. Vielleicht der Stein an der Tür. Vielleicht aber ist es die Art, wie man hier willkommen geheißen wird.
Im Schiessentobel geht man als Gast und kehrt als Freund zurück.






















