Kategorie: Blog

  • Zwischen Himmel und See

    Zwischen Himmel und See

    Biohotel Schiessentobel

    Hoch über den Trumer Seen, wo sich die Weite des Salzburger Seenlandes über die sanften Hügel legt, liegt das Biohotel Schiessentobel. Ein Ort, der mit Ruhe empfängt und mit einem Gefühl von Heimat loslässt. Hier oben dürfen Gedanken langsamer werden. Hier findet die Seele Platz. Und hier beginnt eine Geschichte, die tief in die Landschaft eingeschrieben ist.

    Der Hof, auf dem das Schiessentobel steht, wurde 1486 erstmals urkundlich erwähnt. Seither befindet er sich ununterbrochen im Besitz derselben Familie. Der heutige Name stammt von der besonderen Lage des Hauses, denn gleich hinter dem Gebäude fällt das Gelände steil in eine bewaldete Schlucht ab, die früher Tobel genannt wurde. Aus diesem Bild wuchs der Name, der bis heute bleibt und dem Haus seinen unverwechselbaren Charakter verleiht.

    Über Jahrhunderte war der Hof ein Ort der Landwirtschaft, der Arbeit im Rhythmus der Jahreszeiten und der Verantwortung gegenüber Boden und Tieren. Dass diese Verbundenheit bis heute lebt, spürt man in jedem Winkel.

    Mut, Veränderung und ein Schlüsselmoment

    Lange bevor Bio zum Trend wurde, arbeitete die Familie bereits biologisch. Die Landwirtschaft wurde schon vor der offiziellen Zertifizierung im Geiste der Nachhaltigkeit geführt. Der große Wendepunkt kam im Jahr 2000 im Rahmen eines Öko Kultur Projekts im Teufelsgraben. Internationale Gäste, darunter auch alternative Nobelpreisträgerinnen und Nobelpreisträger, sorgten für neue Perspektiven.

    In dieser Zeit wurde der Familie bewusst, dass zwar der Hof biologisch geführt wurde, in der Küche jedoch konventionell gearbeitet wurde. Ein innerer Widerspruch. Ein Moment der Erkenntnis. Noch am selben Tag änderte sich alles. Die Küche wurde konsequent auf biologische Zutaten umgestellt und der Betrieb wurde ein echtes Biohotel. Die Familie erinnert sich bis heute an diese Entscheidung. Sie war mutig, herausfordernd und genau richtig.

    Viele Jahre führte Hermann Rosenstatter das Schiessentobel mit großem Engagement. Nun hat er sich offiziell in die Pension verabschiedet. Ganz loslassen kann er nicht und das soll er auch nicht. Man sieht ihn weiterhin am Hof, denn seine Erfahrung und sein Blick für das Ganze prägen den Ort.

    Im Schiessentobel arbeiten heute Hermann, seine Frau Heidi und Tochter Maria eng zusammen, unterstützt von der vorherigen Generation. Drei Generationen stehen hier gemeinsam im Alltag, jeder bringt seine Erfahrung ein und jeder packt mit an. Ein Familienbetrieb, der von Respekt, Vertrauen und echter Verbundenheit getragen wird.

    Maria ist das kreative Herz der Küche. Sie liebt es, mit Blüten zu kochen, besondere Frühstücksgerichte zu zaubern und den Gästen etwas zu schenken, das man nicht überall findet. Brownies, Caprese, frische Kräuter, kleine Überraschungen und nicht zu vergessen ein exzellentes Drei Gänge Menü am Abend. Alles in Bioqualität. Alles mit Liebe.

    Der Hof ist der älteste in Seeham. Sein Bestand und seine Bewirtschaftung sind für die Familie zentral. Eine Auflösung der Landwirtschaft kommt nicht infrage, denn ohne den Hof wäre das Schiessentobel nicht das, was es ist. Hier leben rund fünfzehn Milchkühe. Sie prägen den Alltag und sind ein sichtbares Zeichen dafür, dass Bio kein Konzept ist, sondern gelebte Überzeugung.

    Die Landwirtschaft und das Hotel bilden eine Einheit. Wer hier Urlaub macht, erkennt sofort, wie nah das Leben am Hof mit dem Angebot im Hotel verbunden ist.

    Was einst als Zusatzangebot begann, wurde über die Jahre zu einem der wichtigsten Standbeine des Hauses. Heute machen Seminare rund siebzig Prozent der Buchungen aus. Firmen aus Österreich und darüber hinaus kommen seit vielen Jahren immer wieder. Viele schicken inzwischen bereits die zweite Generation.

    Der Grund dafür ist klar. Die ruhige Alleinlage, die gute Küche, die persönliche Betreuung, die drei Seminarräume mit Platz für zehn bis fünfundzwanzig Personen. Und vor allem das Gefühl, hier ungestört denken und arbeiten zu können. Das Schiessentobel ist ein Ort, der Kreativität und Klarheit fördert.

    Ein besonderes Detail trägt die Handschrift von Heidi. Sie ist gelernte Graveurin und sammelt Steine überall dort, wo die Natur sie hinterlässt. Amethyst, Fluorit, Selenit und viele andere Halbedelsteine schmücken die Zimmer und Wohnungen. Jedes Zimmer hat seinen eigenen Stein, der neben der Tür angebracht ist. Viele Gäste nehmen sich einen dieser Steine als Erinnerung mit nach Hause.

    Diese kleinen Kunstwerke finden sich auch in der Gaststube, an der Rezeption und an Orten, die Heidi mit Herz gestaltet. Sie verleihen dem Haus eine besondere, sanfte Energie.

    Wer hier Urlaub macht, findet Natur in all ihren Facetten. Kinder entdecken den Wald und folgen dem Angerbach. Familien wandern durch den Teufelsgraben oder besuchen die historische Mühle. Das Schiessentobel ist Teil eines Naturraumes voller Geschichten, Rätsel und Abenteuer.

    Mit der Seenland Card stehen weitere Möglichkeiten offen. Radwege rund um die Seen. Spaziergänge durch Wälder und Wiesen. Orte voller Geschichte. Und natürlich ein Ausflug in die nahe Stadt Salzburg, die Kultur und Lebensfreude miteinander verbindet.

    Nach einem Tag in der Natur wartet im Schiessentobel ein kleiner, liebevoll gestalteter Wellnessbereich. Zwei Saunen, eine Infrarotkabine und ein Ruheraum schenken Ruhe und Wärme. Man spürt sofort, dass dieser Bereich mit Gefühl eingerichtet wurde. Ein Ort, an dem man erneut einfach loslassen darf.

    Was das Schiessentobel so besonders macht, ist die Kombination aus jahrhundertealter Hofgeschichte, mutigem Umdenken, familiärer Wärme und der Kraft eines Ortes, der über den Seen thront. Hier kommen Generationen zusammen. Hier entstehen Freundschaften. Hier findet man etwas, das bleibt.

    Vielleicht ist es die Weite. Vielleicht die Küche. Vielleicht der Hof. Vielleicht der Stein an der Tür. Vielleicht aber ist es die Art, wie man hier willkommen geheißen wird.

    Im Schiessentobel geht man als Gast und kehrt als Freund zurück.

  • Wo BioPionierInnen sich treffen

    Wo BioPionierInnen sich treffen

    Das Biodorf Seeham zwischen Seen, Sinn und Handwerkskunst

    Seeham liegt im Salzburger Seenland, dort wo das Wasser türkis schimmert und die Luft nach Sommer riecht. Wer den Ort kennt, denkt an das Strandbad mitten im Dorf, an die sanften Hügel rund um den Obertrumer See oder an den geheimnisvollen Teufelsgraben. Der wildromantische Graben mit der geschichtsträchtigen Röhrmoosmühle erzählt von alten Zeiten, in denen Wasser, Holz und Handwerk das Leben bestimmten. Bei einer Fackelwanderung durch den Teufelsgraben spürt man diese Geschichte noch heute, wenn das Licht der Fackeln die alten Mauern und Holzrinnen zum Glühen bringt.

    Doch Seeham ist weit mehr als ein idyllischer Ort am Wasser. Der kleine Ort ist Österreichs erstes Biodorf, ausgezeichnet mit dem österreichischen Klimaschutzpreis und zur besten europäischen Biostadt geehrt. Rund achtzig Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe arbeiten biologisch und tragen dazu bei, dass hier ein Dorf entstanden ist, das Nachhaltigkeit mit Kreativität, Gemeinschaft und Genuss verbindet. Zwischen Werkstätten, Ateliers und kleinen Höfen entsteht ein Lebensgefühl, das zeigt, wie sich Tradition und ein achtsamer Blick in die Zukunft vereinen lassen.

    Der BioArt Campus – Herzstück einer Bewegung

    Im Zentrum des Dorfes steht der BioArt Campus, ein Ort des Wissens, des Austauschs und der Begegnung. Auf dreitausend Quadratmetern vereint er Wirtschaft, Forschung, Handwerk und Kulinarik. Hier sind der Bio-Laden Seeham, das Restaurant Das Seeham, eine Kaffee Rösterei, verschiedene Werkstätten, Seminarräume und ein Yogaraum untergebracht.

    Der BioArt Campus widmet sich voll und ganz den Themen Bio, Nachhaltigkeit und einer lebenswerten Zukunft für Generationen. Menschen aus unterschiedlichen Ländern kommen hier zusammen, um an Ideen zu arbeiten, voneinander zu lernen und neue Wege in Richtung Zukunft zu entwickeln. Wer durch den Campus schlendert, kann leicht Stunden verbringen, ob beim Cappuccino von Naturkaffee, beim Mittagessen im Das Seeham oder beim Beobachten von Anna Maria, wie sie in ihrer Backstube einen duftenden Milchbrotzopf formt.

    In der Rösterei von Naturkaffee duftet es nach gerösteten Bohnen, Wärme und Holz. Christoph Hellermann lernte während des Biologiestudiums die Leidenschaft für nachhaltige Lebensmittel kennen und fand nach einigen Umwegen den Weg zum Kaffee. Heute widmet er sich mit großer Begeisterung der Herstellung von biologisch angebauten und fair gehandelten Kaffeespezialitäten.

    Die Bohnen werden sorgfältig ausgewählt und in kleinen Chargen veredelt, wodurch der Kaffee ein intensives Aroma und eine besondere Tiefe erhält. Besucherinnen und Besucher erleben hier, wie aus einer dunkelgrünen Bohne ein geschmackvolles Getränk entsteht. Der Kaffee schmeckt nicht nur gut, er erzählt auch von Verantwortung für Mensch und Natur.

    Gleich nebenan bäckt Anna Maria mit einem warmen Lächeln und viel Geduld. Nachdem sich im BioArt Campus die Chance ergeben hat, eine eigene Backwerkstatt zu übernehmen, nutzte sie den Moment und machte ihre Leidenschaft zum selbstständigen Beruf. Davor war sie viele Jahre ganz klassisch in einer Bäckerei angestellt, doch der Campus bot ihr den Raum, ihre Liebe zum Backen frei zu entfalten.

    In ihrer Backstube entstehen Kuchen, Kekse und Milchbrotzöpfe, die den Raum mit süßen Düften erfüllen und an Kindheit erinnern. Anna Maria arbeitet mit hochwertigen Zutaten aus der Region und legt großen Wert auf Qualität und Handarbeit. Ihre Backwaren sind nicht nur einen Besuch wert, sie spiegeln auch die Freude wider, die sie beim Backen empfindet. Wer ihr über die Schulter schaut, spürt sofort die Liebe zu ihrem Handwerk.

    Ois Hondgmocht – Handwerk erleben

    Jeden Freitag öffnet Seeham seine Türen für alle, die Handwerk, Bio und Regionalität hautnah erleben möchten. Unter dem Motto Immer wieder freitags laden die Werkstätten, Ateliers und kleinen Manufakturen des Biodorfs dazu ein, hinter die Kulissen zu schauen. Besucherinnen und Besucher können die Handwerkerinnen vor Ort treffen, Fragen stellen, Kostproben genießen und das fast vergessene Wissen um traditionelles Handwerk neu entdecken. Ein Nachmittag voller Begegnungen, Geschichten und echter Seehamer Lebensfreude.

    Das Programm führt durch Ateliers, Werkstätten und kreative Räume, in denen Handwerk lebendig bleibt. Wer an einem Freitag durch Seeham geht, spürt die besondere Atmosphäre, die entsteht, wenn Menschen ihre Leidenschaft teilen.

    Etwas weiter oben in Seeham findet man die Werkstatt von Monika Kaiser, in der Funken durch die Luft wirbeln und Metall zum Glühen gebracht wird. Die Schmiedekunst liegt seit vielen Generationen in ihrer Familie und prägt ihre Arbeit bis heute. Monika lernte ursprünglich Floristin, doch das Feuer und die Tradition zogen sie bald in die Schmiede zurück.

    Heute verbindet sie florale Elemente mit geschmiedeten Formen und schafft Werke, die Kraft und Feinheit zugleich zeigen. Die Kombination aus altem Wissen und modernem Ausdruck macht ihre Kunst einzigartig. Ihre Werkstatt strahlt Ruhe und Beständigkeit aus und lädt dazu ein, die Verwandlung von Metall zu beobachten.

    In einer kleinen Werkstatt im alten Wagnerhäusl mitten im Dorf fertigt Manuela Kendler Schuhe, die Geschichten in sich tragen. Die Schuhmachermeisterin arbeitet mit viel Geduld und ausgewählten Naturmaterialien. Die alten Maschinen in ihrer Werkstatt erinnern an Zeiten, in denen Handwerk Sorgfalt und Ausdauer bedeutete.

    Jeder Schuh entsteht in vielen Schritten, ist präzise gearbeitet und für ein langes Leben gedacht. Manuela liebt die stille Konzentration, die diese Arbeit verlangt, und versteht jedes Paar Schuhe als persönliches Kunstwerk. Wer ihr bei der Arbeit zusieht, versteht, wie viel Gefühl und Können in jedem ihrer Stücke steckt.

    Im bunten Showroom von Agnes Winzig reihen sich weiche Wollknäuel aneinander. Sie strickt und häkelt Pullover, Schals und Mützen aus fair gehandelter Alpakawolle aus Peru. Die Frauen, die diese Wolle produzieren, erhalten faire Entlohnung, Kinderbetreuung und warme Mahlzeiten, was ihre Arbeit zu etwas besonders Wertvollem macht.

    Einmal im Jahr kommt eine Lieferung der Wolle nach Seeham, um den ökologischen Fußabdruck möglichst gering zu halten. Agnes verarbeitet die Wolle mit großer Sorgfalt und Liebe zum Detail. Ihre Produkte sind warm, weich und Ausdruck eines bewussten Lebensstils. Wer etwas sucht, das Körper und Seele wärmt, wird hier fündig.

    In ihrem Atelier erschafft Brigitta Maria Kaiser Bilder aus Naturpigmenten, Lehm und Erde. Ihre Kunst ist ruhig, erdig und voller Tiefe, geprägt von der Verbundenheit zwischen Natur und Mensch. Früher war Brigitta Floristin, doch die Liebe zu natürlichen Materialien führte sie zur Malerei.

    Ihre Werke spiegeln die Landschaft und die Stimmungen Seehams wider. Jedes Bild entsteht aus Materialien, die direkt aus der Natur stammen und trägt die Handschrift von jemandem, der der Natur mit viel Achtsamkeit begegnet.

    Biohöfe und das Biohotel Schiessentobel

    Rund um Seeham liegen zahlreiche Biohöfe, die die Landschaft prägen und die Region mit ihren hochwertigen Lebensmitteln bereichern. Auf den Höfen werden Käse, Brot, Honig, Milch und Kräuter mit viel Hingabe hergestellt. Besucherinnen und Besucher können bei Führungen und Verkostungen einen Eindruck davon gewinnen, wie eng das Leben hier mit der Natur verbunden ist.

    Hoch über dem Obertrumer See liegt das Biohotel Schiessentobel, ein ruhiger und liebevoll geführter Familienbetrieb. Das Haus bietet Zimmer mit Weitblick über die Berge und eine Küche mit biologischen Zutaten aus der Region. Es ist ein Ort, an dem man zur Ruhe kommt und gleichzeitig das Lebensgefühl von Seeham versteht.

    Ein Dorf voller Leben und Inspiration

    Zwischen Seen, Wäldern und Werkstätten lebt eine Gemeinschaft, die offen, kreativ und zukunftsorientiert ist. Hier begegnen sich Handwerk, Kunst, Landwirtschaft und Gastfreundschaft auf Augenhöhe.

    Mehr Infos und alle Events findet ihr hier:

  • Tradition neu gedacht

    Tradition neu gedacht

    Ein Haus mit Wurzeln und Vision: Im Hotel zum Hirschen treffen Familientradition, Achtsamkeit und modernes Leben in besonderer Weise aufeinander.

    Vor Jahrhunderten war hier ein Bauernhof vor den Toren der Stadt Salzburg. Heute steht an seiner Stelle das Hotel zum Hirschen. Ein Ort, der sich verändert hat und doch geblieben ist, was er immer war. Familiär, echt und tief mit seiner Geschichte verwurzelt. Seit elf Generationen ist das Haus im Besitz derselben Familie, geführt mit Weitblick, Respekt und einem feinen Gespür für das, was kommen darf.

    Die Geschichte des Hirschen reicht weit zurück. Schon im 15. Jahrhundert wurde der Hof erstmals erwähnt, damals noch als Bauernhof vor den Toren der Stadt Salzburg. Um 1700 taucht der Name Hirschenwirt in den Aufzeichnungen auf, und seit 1830 ist das Haus im Besitz derselben Familie. Generation für Generation wurde weitergebaut, erweitert, erneuert und doch nie das verloren, was es ausmacht. Selbst nach schweren Zeiten, etwa nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg, blieb der Wille stark, dieses Haus zu bewahren. Großvater Peppi Wallmann baute es wieder auf und führte die Tradition fort. Später übernahmen Franz und Russella Wallmann den Betrieb, machten daraus ein lebendiges Hotel und legten den Grundstein für das, was heute das Hotel zum Hirschen und Hirschengrün ist. Ein Ort, der Geschichte und Gegenwart in besonderer Weise verbindet.

    Katharina Richter-Wallmann führt nun das Hotel in einer Zeit, in der vieles neu gedacht wird. Druck verspürt sie dabei keinen. Sie lebt lange in Berlin, arbeitet im Marketing und weiß früh, dass sie mit dreißig Jahren die Verantwortung übernehmen wird. Nicht, weil sie es muss, sondern weil sie es möchte. Was genau sie daraus machen will, steht damals noch nicht fest. Wichtig ist ihr, dass das Haus erhalten bleibt und die Familientradition weitergeführt wird.

    Mit achtundzwanzig kehrt sie nach Salzburg zurück und besucht einen Lehrgang für Immobilienmanagement. Dort lernt sie ihren Mann Nico kennen. Die beiden teilen die Leidenschaft für Architektur, Design und gute Gastfreundschaft.

    Für Katharina ist die Übernahme eine große Chance, aber auch eine bewusste Entscheidung. Sie weiß, was dieses Haus für die Familie und für die Stadt bedeutet.
    Als Team nahmen sie dann ein großes Projekt in Angriff. Aus der Idee, das Haus zu erhalten, wurde ein neues Kapitel. Das Hotel zum Hirschen sollte mehr sein als ein Hotel. Mit dem Bau des Hirschengrün begann eine neue Ära, in der Geschichte, Nachhaltigkeit und urbanes Leben zusammenfinden.

    Das Hirschengrün nennt sich das Gesamtprojekt, das aus dem historischen Hotel entstanden ist. Das Grundstück war zu groß, um nur Hotel zu sein, also wurde der Raum erweitert. Neben dem Hotel entstanden Wohnungen und Ateliers, die Leben, Arbeiten und Gastfreundschaft verbinden. Statt des alten Parkplatzes im Innenhof gibt es heute eine Tiefgarage und einen darüber liegenden Garten, der vergessen lässt, dass man sich mitten in der Stadt befindet.

    Im Garten wachsen Blumen für das Hotel, ein Bienenhotel ist in Planung. Dieses wird eigens von Barbara Gollackner entworfen, selbst im Garten genutzt und künftig auch vertrieben. Der Garten ist Katharinas Herzensprojekt, eine grüne Oase für Gäste und Mitarbeiterinnen. Hier wird geerntet, geplaudert, gefeiert.

    Zum Ensemble gehört auch das Restaurant Furō, das für seine kreative vegetarische Küche bekannt ist. Hier wird mit feinen Aromen gespielt, mit Texturen experimentiert und bewusst gekocht. So entsteht eine moderne Form von Genuss, die überrascht und bleibt.

    Von Anfang an war klar, dass das Haus Charakter haben sollte. Kein glattes Design, sondern Räume mit Seele. Viele Möbelstücke wurden individuell angefertigt, die Lampen sorgfältig ausgewählt und vom Atelier Areti handgemacht. Alles erzählt eine Geschichte, alles trägt zur besonderen Atmosphäre des Hauses bei.

    Das Hirschengrün versteht sich nicht nur als Hotel, sondern als Ort der Begegnung. Gemeinsam mit der Salzburger Galeristin Sophia Vonier hat Katharina ein Kunstkonzept entwickelt, das zeitgenössische Kunst in den Alltag integriert. In den öffentlichen Räumen hängen Originale österreichischer Künstlerinnen und Künstler, in den Zimmern hochwertige Drucke der Werke. Kunst soll hier inspirieren und begleiten.

    Im September verwandelte sich die Bar in eine Bühne. Beim Take the A-Train Festival wurde getanzt, gelacht und gefeiert. Auch intern wird Gemeinschaft großgeschrieben. Ein Tag vor meinem Besuch fand das Mitarbeiterfest statt, mit Grillen und Lagerfeuer im Garten. Diese Herzlichkeit spürt man als Gast sofort. Katharina und Nico führen ein junges, offenes Team. Ihnen ist wichtig, dass Arbeit Freude macht und Menschen sich wohlfühlen.

    Das Hotel ist Bett + Bike Partner und bestens für alle ausgestattet, die Salzburg mit dem Fahrrad erkunden möchten, oder einen Zwischenstopp auf ihren Abenteuern einlegen wollen. Zahlreiche Fahrradständer stehen bereit. Für die, die zwar nicht mit dem Rad hier sind, aber ihre Fitnessroutine nicht schleifen lassen wollen, steht ein professionell ausgestatteter Fitnessraum und ein heller Yogaraum bereit.

    Wer lieber entspannt, findet im Spa-Bereich mit Sauna und Infrarotkabine den perfekten Ausgleich nach einem Tag in der Stadt. Auch Hunde sind hier willkommene Gäste. Hotelhund Lotti begrüßt jeden mit Freude und zeigt, dass Tiere hier nicht nur erlaubt, sondern geschätzt sind.

    Bio ist im Hirschen keine neue Idee, sondern Familientradition. Schon Katharinas Vater führte das Bio-Frühstück ein, ihre Cousins Christian und Markus Wallmann betrieben das erste hundert Prozent biologische Wirtshaus in Salzburg. Gesundheit, Verantwortung und Qualität sind für die Familie selbstverständlich.

    Das Frühstück wird bei Schönwetter im Garten genossen, Kaffee und Kuchen gibt es an der Bar, und wer ein Seminar bucht, wird mit regionaler, saisonaler Küche versorgt. Alles ist liebevoll gestaltet und spürbar durchdacht.

    Katharina sieht ihre Zeit im Hirschen als Zwischenstopp. Für sie geht es darum, das Haus zu bewahren, bis die nächste Generation bereit ist, es weiterzuführen. Nachhaltigkeit bedeutet für sie nicht nur ökologisches Denken, sondern auch Verantwortung gegenüber dem Erbe ihrer Familie. Nur wenn man mit Bedacht handelt, kann man etwas Wertvolles weitergeben.

    Das Hotel zum Hirschen ist ein Beispiel dafür, wie Geschichte lebendig bleiben kann, wenn Menschen sie mit Offenheit und Respekt weitertragen. Ein Ort, der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verbindet. Mitten in Salzburg und mitten im Leben.

  • Mehr als Aussicht

    Mehr als Aussicht

    Weitblick in Kaprun

    Wo regionale Küche zu neuen Perspektiven inspiriert.

    Hoch über den Dächern von Kaprun mit freiem Blick auf das Kitzsteinhorn verbindet das Weitblick Genuss, Nachhaltigkeit und Gastfreundschaft auf besondere Weise. Seit vier Jahren wird hier gekocht, was gerade Saison hat. Regional, biologisch und bewusst gesund. Immer mit offenen Blick für Neues und mit tiefen Verständnis für den Kreislauf der Natur.

    Im Restaurant am Dach des Bründl Sports Flagshipstores spürt man, dass hinter jedem Gericht eine klare Haltung steht. Gemüse, Getreide, Fleisch und Fisch stammen fast ausschließlich von zertifizierten Bio Betrieben aus der Region. Rund 98 Prozent der Zutaten sind biologisch, alles andere nur dann nicht, wenn es wirklich keine Alternative gibt.

    Christoph, der Restaurantleiter, war von Anfang an dabei. Nach Jahren in großen Hotels wollte er wieder näher am Gast sein und den direkten Kontakt zu den Produzenten spüren. Heute kennt er die meisten seiner Lieferanten persönlich. Einmal im Jahr lädt er sie zu einem besonderen Abend ein, bei dem zuletzt achtzehn Landwirtinnen und Landwirte gemeinsam an einem Tisch sitzen. Für Christoph ist das einer der schönsten Momente des Jahres, weil er dabei den Menschen begegnet, die dieses Konzept möglich machen.

    Das kulinarische Konzept ist einfach und zugleich anspruchsvoll. Gekocht wird, was gerade wächst und reif ist. Im Winter stehen Rüben und Wurzelgemüse im Mittelpunkt, im Sommer frische Kräuter, Beeren und Salate. Die Karte wechselt regelmäßig und bleibt dennoch ihrer Linie treu. Vollwertig, kreativ und leicht. Auf Industriezucker wird bewusst verzichtet oder reduziert, falls es doch mal süß werden soll wird Rübenzucker aus Österreich verwendet. Auch Fett wird sparsam eingesetzt, ohne dass der Geschmack darunter leidet.

    Gesunde Ernährung bedeutet hier nicht Verzicht, sondern Ausgewogenheit. Alte Getreidesorten und Urkorn finden genauso ihren Platz wie frisches Gemüse vom Nachbarhof. Christoph erzählt, dass es manchmal eine Herausforderung ist, das wechselnde Angebot richtig zu kommunizieren. Doch die Gäste verstehen den Ansatz, sie sind mit dem Konzept gewachsen. Viele schätzen es, dass im Weitblick nichts verschwendet und jedes Produkt mit Respekt behandelt wird.

    Nachhaltigkeit zeigt sich nicht nur in der Küche. Das Interieur ist aus natürlichen Materialien gefertigt, das Holz stammt aus Vorarlberg, die Deckenkühlung funktioniert mit Gletscherwasser. Selbst zerbrochene Teller werden nicht weggeworfen, sondern wiederverwendet. Christoph lächelt, wenn er sagt, dass Schönheit manchmal gerade in der Unvollkommenheit liegt.

    Das Weitblick ist nicht nur Restaurant, sondern auch Bühne für Begegnung. Im Sommer finden wöchentliche Grillabende mit Livemusik statt, im Winter sorgt ein Saxophonspieler für stimmungsvolle Abende. Dazu kommen Fine Dining Events, kulinarische Themenabende und Feste, bei denen Produzentinnen, Gäste und das Team zusammenkommen.

    Etwa siebzig Prozent der Gäste kommen aus dem Tourismus. Viele davon sind Stammgäste, die die entspannte Atmosphäre und die ehrliche Küche zu schätzen wissen. Das Team besteht aus vierzehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in einem Ganzjahresbetrieb arbeiten. Sie sind jung, engagiert und teilen die gleiche Überzeugung. Christoph betont, dass die gute Stimmung und der Zusammenhalt entscheidend sind, damit das Konzept funktioniert.

    Von früh bis spät ist das Weitblick geöffnet. Frühstück, Mittag, Abendessen, dazu feine Getränke und kleine Pausen mit Aussicht. Wer hier oben sitzt, spürt die Ruhe und das Bewusstsein, dass gutes Essen auch Verantwortung bedeutet.

  • Umdenken statt Stehenbleiben

    Umdenken statt Stehenbleiben

    Auf der bijoFARM in Fusch an der Glocknerstraße zeigt Familie Schattbacher, dass moderne Landwirtschaft, Kreativität und Lebensfreude wunderbar zusammenpassen.

    Man könnte meinen, Landwirtinnen und Landwirte im SalzburgerLand seien altmodisch, skeptisch gegenüber Veränderung und dem Neuen eher abgeneigt. Wer das denkt, sollte dringend einmal bei Birgit und Josef Schattbacher in Fusch an der Glocknerstraße vorbeischauen. Die beiden beweisen, dass ein Bauernhof viel mehr sein kann als Kühe, Stall und Wiesen. Er ist ein Ort voller Ideen, Tatendrang und Herzlichkeit.

    Die bijoFARM liegt auf einer sonnigen Anhöhe, umgeben von Weiden, Wald und dem Blick auf die mächtigen Berge, hinter denen sich Österreichs höchster Gipfel verbirgt. Schon beim Ankommen spürt man, dass hier ein anderer Wind weht. Birgit liebt Blumen, das Backen und das kreative Chaos, das beides mit sich bringt. Ihre Torten sind legendär, ihre Dahlien strahlen in allen Farben. Weil sie gerne teilt, lädt sie regelmäßig zu Workshops, Brunches und Blumenveranstaltungen ein. Es duftet nach Kuchen, Kaffee und frischen Blüten, während ringsum das Leben pulsiert.

    Josef ist der Ruhepol am Hof. Er kümmert sich um die Tiere, um die seltenen Cebu-Rinder, die Hühner, Pferde und die rund zwanzig Hektar Wiesen und Hutweiden, von denen über achtzig Prozent im Naturschutzgebiet liegen. Bio ist für beide selbstverständlich. Nicht als Trend, sondern als Haltung. Wenn Josef nicht gerade Heu wendet oder Zäune repariert, steht er vielleicht auf Skiern. Als Trainer arbeitet er mit jungen Skitalenten und bringt ihnen bei, was seine Familie längst lebt: Leidenschaft, Disziplin und Freude an der Bewegung.

    Auch die Kinder gehen ihren eigenen Weg. Marielle arbeitet als Masseurin und lebt ihre Berufung direkt am Hof. Valentina hat sich mit ihren handgehäkelten Taschen in Wien selbstständig gemacht. Josefina war Profi-Skirennläuferin, packt auch zu Hause an, wann immer eine helfende Hand gebraucht wird. Und Livio, der Jüngste, ist überall dort zu finden, wo etwas los ist oder wo es etwas zu essen gibt.

    Birgit Schattbacher war nie jemand, der stillsteht. Schon am Hof führte sie ihr erstes Rosencafé, in dem sie ihre Liebe zum Backen und ihre Leidenschaft für Schönes miteinander verband. Wer einmal dort war, erinnert sich an den Duft frischer Torten, an Blumen auf den Tischen und an dieses Gefühl, willkommen zu sein. Später zog es sie in die Stadt. Unter dem Hotel Stein in Salzburg eröffnete sie ihr zweites Rosencafé und bewies, dass man Herz, Handwerk und Unternehmergeist auch mitten in der Stadt spüren kann.

    Dann kam das Jahr 2022, in dem das Bauernhaus am Hof Feuer fing und neu aufgebaut werden musste. Eine herausfordernde Zeit, die die Familie noch enger zusammenschweißte und Birgits Schaffenskraft nicht im Geringsten bremste. Im Gegenteil: Sie fand neue Wege, um Menschen Freude zu bereiten.

    Das Leben steht selten still. Veränderungen klopfen regelmäßig an die Tür und wenn man sich ihnen nicht verschließt, sondern sie mit einem Lächeln willkommen heißt, entsteht Wundervolles. Heute zeigt sich die bijoFARM in ihrer ganzen Vielfalt.

    Das Familienhaus mit dem Anbau, den beiden Ferienwohnungen und den liebevoll eingerichtete Rosenwagen, der als Tiny House für Gäste bereitsteht bilden das lebendige Herzstück des Hofes. Hier wird gebacken, gelacht, geplant und gearbeitet. Rundherum öffnen sich kleine Welten, die jede für sich eine andere Stimmung tragen. Im Garten duftet es nach Kräutern und Blumen, am Badeteich unterhalb spiegelt sich das Bergpanorama im Wasser und überall spürt man diese besondere Ruhe, die nur entsteht, wenn Menschen lieben, was sie tun.

    Orte und Momente, die sich abwechseln zwischen lebendiger Energie und stiller Entschleunigung.
    Wenn gerade keine Veranstaltung geplant ist, sitzen alle zusammen, plaudern und schmieden neue Ideen. Meist dauert es nicht lange, bis die nächste geboren ist. Ob Brunch, Blumenworkshop, Häckelretreat, oder ein Nachmittag voller Kreativität.

    Eine dieser Veranstaltungen durfte ich selbst erleben. Crochet and Brunch nennt sich das Format, das Tochter Valentina entwickelt hat. Eine Verbindung aus Häkeln, Genießen und Zusammensein.

    Ich durfte dabei sein und kann nur sagen: schöner wird es nicht. Während Birgit den Brunch auftischt, mit hausgemachten Aufstrichen, Mini-Gugelhupf und frischen Kräutern aus dem Garten, sorgt Josef dafür, dass alles da ist. Wenn etwas fehlt, springt er kurz ins Auto und bringt Nachschub vom oberen Hof. Valentina erklärt den Gästen Schritt für Schritt, wie aus einer einfachen Masche eine Tasche wird, verteilt liebevoll verpackte Startersets und motiviert mit Geduld. Marielle massiert zwischendurch die Häkelhände und hält das bunte Treiben mit der Kamera fest. Josefina hilft dort, wo es gerade hakt, und Livio taucht plötzlich auf, weil noch ein Stück Gugelhupf übrig ist.

    So entsteht etwas, das man nicht planen kann: eine Atmosphäre, die wärmt. Ein Gefühl von Zuhause. Von Zusammenhalt. Von Familie.

    Die bijoFARM ist ein Ort, an dem Wandel selbstverständlich ist. Hier entsteht Neues, ohne das Alte zu vergessen. Hier ist Zusammenhalt stärker als jede Krise. Und hier spürt man, dass Landwirtschaft viel mehr ist als Arbeit. Sie ist ein Stück Lebenskunst.

    Ein Bauernhof, der viel mehr ist. Ein Zuhause. Ein Urlaubsdomizil. Eine Kreativitätsoase. Ein Ort voller Leidenschaft.

  • Wenn weniger mehr ist

    Wenn weniger mehr ist

    Fasten im BioVitalHotel Sommerau

    Ein neuer Tag in der Sommerau beginnt still. Kein hektisches Treiben, kein übervolles Buffet, stattdessen dampft eine Tasse Kräutertee, dazu ein Schälchen warmer Getreidebrei mit gedünstetem Obst. Reduktion, die guttut. Viele Gäste beschreiben schon den ersten Morgen ihrer Fastenwoche wie einen kleinen Neuanfang.

    Dabei erzählt dieses Haus in St. Koloman weit mehr als nur die Geschichte vom Fasten. Es ist die Geschichte einer Familie, die früh den Mut hatte, anders zu denken und ein Hotel, das seit über 40 Jahren zeigt, dass „weniger“ manchmal das größte Geschenk sein kann.

    Der Teich mit Buddha am  Morgen

    Dabei begann alles einst ganz klassisch: mit einem Gasthof. Vater Matthias und Mutter Anna Maria Neureiter erbauten das Haus, in dem sich Wanderer stärkten, bevor sie zu den Almen aufbrachen. Dort oben gab es kaum Verpflegung, also wurde die Sommerau zu einem Fixpunkt am Bergfuß: Hier aß man, hier rastete man, hier begann der Aufstieg – oder man genoss nach dem Abstieg eine kräftigende Mahlzeit.

    Doch das Schicksal wollte es, dass aus diesem Gasthof viel mehr wurde als ein Wirtshaus für hungrige Wanderer.

    Der Wendepunkt

    Es war Anfang der 1980er, als Matthias Neureiter von einem Bandscheibenvorfall getroffen wurde. Die Ärzte rieten klar: Operation. Doch Matthias wollte sich nicht unters Messer legen. Stattdessen begleitete ihn seine Schwägerin zu einem Seminar von Willi Dungl, dem Pionier für Naturheilkunde und Fasten in Österreich.

    Was er dort erlebte, stellte sein Leben auf den Kopf. Vollwertkost, frisches Gemüse, die Idee von Fasten als Heilprozess. All das war neu, aber es funktionierte. Matthias fand zurück in die Bewegung, zurück ins Leben. Von diesem Tag an änderte sich auch der Gasthof. Auf einmal standen Vollkornnudeln statt Spätzle auf dem Tisch. Gemüse und Getreide statt üppiger Fleischgerichte.

    „Wir waren damals sicher 10 oder 15 Jahre zu früh“

    So begann der Wandel: 1983 die Umstrukturierung zum Vitalhotel, bald darauf das erste rauchfreie Gasthaus in Salzburg. 2001 folgte die Bio-Zertifizierung, das Hotel wurde Gründungsmitglied des BioParadies SalzburgerLand.

    „Die Leute haben uns belächelt – Vollkornnudeln? Wer isst denn sowas? Aber für uns war klar: Das ist der richtige Weg.“

    Pioniergeist und Gegenwind

    Mit dieser Entscheidung wurde die Familie Neureiter zu Vorreitern und manchmal auch Außenseitern. Während rundherum noch Bier und Schweinsbraten dominierten, servierte die Sommerau vegetarische Gerichte, selbstgebackenes Brot und naturbelassene Produkte.

    „Wir galten ein bisschen als die Verrückten im Ort“

    Doch Matthias blieb seiner Linie treu. Er fuhr zu Bauernhöfen, suchte nach Käse, Kartoffeln und Kraut in Bio-Qualität. Damals ein Abenteuer, denn Bio war weit entfernt vom Mainstream. Mit den Jahren wuchs daraus eine Philosophie, die das BioVitalHotel Sommerau bis heute prägt: konsequente Qualität, kein Kompromiss bei der Gesundheit.

    Außenansicht Garten

    Eine hohe Qualität und biologische Lebensmittel sind für die Familie längst selbstverständlich. Theresia ist mit dieser Umstellung aufgewachsen. Was für viele Gäste damals noch ungewohnt war, war für sie von klein auf Alltag. Auch Mutter Anna Maria lebt diese Haltung bis heute: Sie kocht das „Essen auf Rädern“ für das Bergdorf und sorgt so dafür, dass die Menschen vor Ort, vom Kindergartenkind bis zum älteren Bewohner, mit hochwertigem Essen versorgt sind.

    Die zweite Generation

    Nach dem Tod von Vater Matthias stand die Sommerau vor einer neuen Phase. Er war es gewesen, der mit seiner Entscheidung für das Fasten den Grundstein gelegt hatte. Nun war es an Tochter Theresia, den Weg weiterzuführen.

    Sie hatte ihre Ausbildung als Physiotherapeutin abgeschlossen und viele Jahre in einem Reha-Zentrum gearbeitet. Die Arbeit mit Menschen, die Suche nach Heilung und Gesundheit, all das war ihr vertraut. Und so reifte die Entscheidung: das Elternhaus nicht nur weiterzuführen, sondern es noch stärker in Richtung Gesundheit und Fasten auszurichten.

    Ein großer Umbau markierte den Neubeginn. Unterstützt von ihrem Bruder, der als Handwerker anpackt, wenn es gebraucht wird, übernahm Theresia Schritt für Schritt die Verantwortung. Ihre Mutter Anna Maria bleibt bis heute eine wichtige Stütze, präsent, warmherzig, noch immer mitten im Haus.

    Sauna mit Blick auf Teich

    Zu Beginn konnte man in der Sommerau noch à la carte essen und parallel an einer Fastenwoche teilnehmen. Doch wie Theresia heute schmunzelnd erzählt:

    „Es ist nicht einfach, wenn jemand vor dir ein Schnitzel isst oder ein Bier trinkt und man selbst fastet.“

    So kam mit dem Nachwuchs die Umstellung auf ein reines Fastenhotel.

    Fasten in der Sommerau – eine eigene Welt

    Viele Gäste kommen Jahr für Jahr. Manche reisen seit Jahrzehnten an, nehmen sich eine Woche frei und tauchen ein in die Rituale des BioVitalHotels Sommerau. Die Altersgruppe ist breit, von 25 bis 65 Jahren. Allen gemeinsam ist der Wunsch, einen Neustart zu machen: für Körper, Geist und Seele.

    „Die ersten drei, vier Tage sind oft die schwierigsten. Da kommt der Kaffeeentzug, manchmal auch Kopfweh oder Müdigkeit. Aber danach passiert etwas: Der Körper schaltet um, die Energie kommt zurück, die Gedanken werden klarer.“

    Dieses Aufblühen nach der Krise ist es, was viele immer wieder zurückkehren lässt. Fasten ist kein Wellnessurlaub. Es ist Arbeit am eigenen Körper – aber eine, die sich lohnt.

    Fastenbegleitung & Rituale

    Die Sommerau unterstützt diesen Prozess mit kleinen, aber wirkungsvollen Ritualen:

    • Ölziehen am Morgen
    • Tau- oder Schneetreten im Garten
    • Trockenbürsten zur Anregung der Durchblutung
    • Leberwickel für die Entgiftung
    • Schüßler Salze und sanfte Anwendungen wie Kaffee-Einläufe

    So wird Fasten zu einem ganzheitlichen Erlebnis – immer begleitet, nie allein.

    Die drei Fastenprogramme im Überblick

    Hier wird es sachlich – denn Fasten braucht Klarheit und Struktur.

    Basenfasten – das Fasten mit Biss

    • Ziel: Säure-Basen-Balance
    • Ernährung: Morgentee, gedünstetes Obst mit Getreidebrei, mittags Gemüse & Kräutertee, abends Basensuppen
    • Behandlungen: Basenbad mit Bürstenmassage, Basenwickel, Peeling mit Basensalz, Lymphdrainage, Honig- oder Schröpfmassage, Body-Detox-Fußbad, Leberwickel

    Vitalfasten – wo altes Wissen auf moderne Wissenschaft trifft

    • Ursprung: inspiriert vom Ayurveda
    • Ernährung: Morgentee, gedünstetes Obst mit Getreidebrei, mittags Gemüse & Kräutertee, abends Basensuppen
    • Fokus: viel Bewegung, Schwitzen, Trinken
    • Behandlungen: Abhyanga-Ganzkörpermassage, Kundalini-Rückenmassage, Leberwickel
    Getreidebrei

    Ganzheitliches Fasten

    • Ernährung: Morgentee, mittags Obst- & Gemüsesaft, abends Gemüsebrühe
    • Besonderheit: Fastenbrechen + 2 Aufbautage
    • Behandlungen: Lymphdrainage, Sole-Entschlackungswickel, Bauchmassage, Fußreflexzonenmassage, Schiele-Fußbad, Rückenmassage, Creme-Packung, Body-Detox-Fußbad, Leberwickel

    Ruhe statt Rummel

    Das BioVitalHotel Sommerau liegt am Waldrand, oberhalb von St. Koloman. Hier gibt es keine Hotelmeilen, keine Après-Ski-Partys, keinen Lärm. Stattdessen: Wälder, ein paar Wanderwege, Naturbadeteich, Saunalandschaft. Ein Platz, der bewusst abseits des Massentourismus liegt.

    Kissen Lavendelspray

    „Wir sind einfach wir. Ein Ort, an dem Menschen zur Ruhe kommen.“

    Und genau darin liegt die Stärke: Wer in die Sommerau kommt, sucht nicht Ablenkung, sondern Reduktion. Nicht mehr, sondern weniger.

    Wenn weniger mehr ist

    Seit über 40 Jahren ist die Sommerau ein Ort, der konsequent seinen Weg geht. Vom Gasthof zum BioVitalHotel, vom Bandscheibenvorfall zum Fastenhaus. Geführt mit Herz, mit Mut und mit der Überzeugung, dass echte Qualität nicht verhandelbar ist.

    Fasten heißt nicht verzichten, sondern gewinnen. Mehr Klarheit, mehr Energie, mehr Gesundheit. Das ist das, was bleibt.

    Und so wird die Sommerau zu dem, was sie seit Jahrzehnten ist: ein Ort, an dem weniger wirklich mehr ist.

  • Kunst, Yoga & Gastfreundschaft

    Kunst, Yoga & Gastfreundschaft

    Haus Hirt in Bad Gastein

    Es gibt Orte, die man betritt und sofort das Gefühl hat: Hier darf ich loslassen. Das Haus Hirt in Bad Gastein ist genau so ein Ort – ein Haus mit Geschichte, Charakter und einem ganz besonderen Spirit. Es ist hip, ja, aber nicht im oberflächlichen Sinn. Es ist artsy, voller kleiner Überraschungen und gleichzeitig ein echtes Zuhause auf Zeit für Familien, Paare und Freund:innen.

    Einst diente das Haus Hirt als Salon für große Persönlichkeiten. Unter ihnen Thomas Mann, Stefan Zweig, Somerset Maugham und sogar der Schah von Persien. Heute ist es ein urbanes Hotel geführt von Evelyn und Ike Ikrath für Zeit- und Freigeister, ein Ort für Menschen, die Balance, Genuss und Gleichgesinnte suchen.

    Über 101 Jahre alt und voller verschachtelter Stockwerke, Nischen und Winkel, wirkt das Haus Hirt bis heute wie ein echtes Original. Kein durchgestyltes Hotel, sondern ein Ort, der seine Gäste mit offenen Armen empfängt.

    Elma Choung entwarf gemeinsam mit Ike Ikrath eine Atmosphäre, die den Charme eines großen Privathauses mit einem mutigen Stilmix von den 30er-Jahren bis in die Gegenwart verbindet – kreativ, detailverliebt und voller Offenheit. Großzügige Glasflächen holen das Licht ins Haus, Kunstwerke regen zum Nachdenken an, und dazwischen finden sich immer wieder Nischen, die Geborgenheit schenken. In jeder Ecke spürt man die künstlerische Handschrift, die Liebe zum Detail und die Freude am Besonderen.

    Ein Ort mit Geschichte

    Bad Gastein selbst blickt auf eine lange, bewegte Vergangenheit zurück. Schon im 19. Jahrhundert galt das Tal mit seinen Thermalquellen als mondäner Kurort, der Künstler:innen, Intellektuelle und Aristokratie aus ganz Europa anzog. Nach Jahrzehnten des Glanzes folgte eine ruhigere Zeit, in der viele Gebäude leer standen und der Ort fast wie in einem Dornröschenschlaf wirkte. Erst in den letzten Jahren erlebte Bad Gastein eine Wiederbelebung. Getragen von Menschen wie Evelyn und Ike Ikrath, die Leerstände in Chancen verwandelten und dem Ort mit Kunst, Kultur und Gastfreundschaft neues Leben einhauchten.

    Evelyn selbst ist tief in der Hotellerie verwurzelt. Ihre Familie stammt aus Salzburg, die Mutter aus einer Hotelier Familie, der Vater ging in den 1950er Jahren in die renommierte Tourismusschule in Bad Gastein. Er verliebte sich nicht nur in den Ort, sondern auch in Evelyns Mutter und so begann eine Familiengeschichte, die eng mit der Gasteiner Hotellerie verbunden ist. Später übernahm die Familie das Haus Hirt von einer kinderlosen Vorbesitzerin. Evelyn wuchs mit drei Geschwistern in diesem besonderen Haus auf.

    „Wir sind hier groß geworden, es war immer voller Leben, voller Geschichten“

    Während ihre Geschwister andere Wege gingen, entschied sich Evelyn, gemeinsam mit Ike, das Erbe fortzuführen und Haus Hirt zu dem zu machen, was es heute ist, eine Geschichte, die Architektur und Gastfreundschaft verbindet. Evelyn studierte das Hotelfach und sammelte Erfahrung auf ihren Wanderjahren, Ike ging denselben Weg als Architekt. Als sie sich begegneten, wurde aus Berufung große Liebe und aus dem alten Landhaus aus den 20er-Jahren eine intime Wohlfühloase, geprägt von neuen Sichtweisen, Kontrapunkten und Kreativität.

    Kunst die verbindet

    Im Haus Hirt ist Kunst nicht schmückendes Beiwerk, sondern das Herz des Hauses. Evelyn Ikrath zählt zu den Initiatorinnen der Kunst- und Kulturszene in Bad Gastein. Gemeinsam mit Einheimischen, Künstler:innen, Galeristen und Visionär:innen hat sie Festivals, Ausstellungen und Projekte ins Leben gerufen, die dazu beigetragen haben, das Tal neu zu beleben. Die Denkensweise damals war sehr problemorientiert, durch viel Leerstand und hohe Investionen, doch es gab Mut für neue Ideen.

    „Lass uns mal schauen, was die Träume sein können.“

    Daraus entstand Sommerfrische, Freiluftkino im alten Straubinger, Ausstellungen im ehemaligen Kraftwerk – Experimente, die Räume neu belebt und Besucher:innen inspiriert haben.

    Kunst findet man hier nicht nur an den Wänden, sondern in Begegnungen, Gesprächen und der Atmosphäre selbst. Werke der Fotografin Amira Fritz, die Menschen und Landschaften entlang der Transsibirischen Eisenbahn portraitierte, oder geometrische Formen im Yogaraum sind mehr als Dekoration – sie sind Fenster in andere Welten. Kunst im Haus Hirt will bewegen, irritieren, beflügeln. Sie schenkt jedem Gast die Möglichkeit, eine eigene Resonanz zu finden.

    „Kunst eröffnet mir eine Welt, die ich alleine vielleicht nicht sehen würde.“

    Yoga, Wellness & Natur

    Schon bei der Ankunft stellt sich ein eigener Rhythmus ein. Zweimal täglich Yoga – morgens und abends. Das schafft Raum, um Körper und Geist ins Gleichgewicht zu bringen.

    „Wir haben uns gedacht, es soll bei uns immer Yoga geben … und so ist es dann einfach entstanden“

    „Yoga ist hier wie Zähneputzen – es gehört einfach dazu.“

    Unterschiedliche Yoga Lehrer:innen aus aller Welt prägen die Einheiten mit ihrem Stil, sodass jede Woche neue Inspiration ins Haus zieht.

    Im Spa-Bereich wartet Entspannung pur: Aveda-Behandlungen, Innenpool, Sauna und eine sonnige Terrasse laden zum Verweilen ein. Wer den Blick schweifen lässt, sieht die Altstadt von Bad Gastein, eingerahmt von der imposanten Bergwelt.

    Genuss für alle Sinne

    Das kulinarische Angebot folgt einer einfachen, aber feinen Philosophie: ausgiebiges Frühstück, gesunder Lunch, ausgezeichnetes Abendessen. Alles ist liebevoll zubereitet, frisch, gesund und mit einer Selbstverständlichkeit serviert, die den Luxus im Einfachen sichtbar macht.

    Haus Hirt ist auch ein Ort, an dem man sich als Familie wohlfühlt: Kids Club, geführte Wanderungen und ein Team, das Herzlichkeit großschreibt, sorgen dafür, dass alle Generationen auf ihre Kosten kommen.

    „Es soll für jeden etwas geben. Und es soll glücklich sein und gut sein.“

    Haus Hirt ist ein Hotel, das keines sein möchte. Es ist Treffpunkt, Rückzugsort, Bühne und Wohnzimmer zugleich. Manche Gäste sagen, es sei fast wie ein zweites Zuhause, oder, wie Evelyn es beschreibt: „Basislager für Großstadtpflanzen … oder wie ein Surfcamp in den Bergen.“

    Ein Ort voller Lebensfreude, Kunst und Gemeinschaft.

    👉 Sollte das Haus Hirt einmal ausgebucht sein, empfiehlt sich ein Blick ins Schwesternhotel Miramonte, das denselben unverwechselbaren Spirit trägt.

  • Von der Kuh zum Familienhotel

    Von der Kuh zum Familienhotel

    Das Familien- und Gartenhotel Theresia in Saalbach

    Am Anfang steht eine Frau mit Mut und einer klaren Vorstellung. Uroma Theresia Gensbichler arbeitete viele Sommer als Sennerin, machte Käse und Butter, erhielt ihren Lohn in Naturalien und erarbeitete sich so eine kleine Herde. Mit dem Erlös kaufte sie 1947 ein Grundstück am Saalachfluss und erfüllte sich den Traum vom eigenen Gasthof. So entstand der Auhof, das erste Wirtshaus in Hinterglemm.

    1980 entstand dann durch ihre Tochter Marianna und ihren Mann Franz Egger ein Neubau, der das kleine Gasthaus ablöste. 1981 öffnete das Hotel Theresia seine Türen – ausgestattet mit 96 Gästebetten, Hallenbad und Saunen. Für die damalige Zeit war das außergewöhnlich modern. Franz Egger war nicht nur Hotelier, sondern auch Wanderführer für seine Gäste, Vizebürgermeister und langjähriger Geschäftsführer der Bergbahnen. Er prägte das Haus mit seiner Leidenschaft für Menschen, Geschichten und die Berge.

    Ende der achtziger Jahre übernahm schließlich Marianne Brettermeier-Egger (Tochter von Marianna Egger) gemeinsam mit ihrem Mann Harald das Hotel. Gemeinsam entwickelten sie das Haus weiter, setzten auf Architektur, Design und Nachhaltigkeit. 2001 erhielt das Theresia als erstes Hotel im SalzburgerLand die Biozertifizierung. Heute führen ihre Kinder Harald Jun., Franz-Josef und Anna-Theresa das Hotel gemeinsam mit den Eltern in die nächste Generation.

    Die vierte Generation

    Heute wird das Haus von der vierten Generation geführt und die Familie Brettermeier lebt diese Rolle mit Herzblut. Jeder übernimmt seine Aufgaben und bringt die eigenen Stärken ein.

    Mutter Marianne ist die gute Seele des Hauses und wird auch „Happiness Managerin“ genannt. Sie ist beim Frühstück immer mitten unter den Gästen, hört zu, löst Probleme und sorgt dafür, dass man sich willkommen fühlt. Vater Harald arbeitet lieber im Hintergrund. Er kümmert sich um Technik, Finanzen, aber auch um die qualitätsvolle Weinauswahl im Hotel. Er brachte außerdem die Kunst ins Haus, die heute an vielen Ecken sichtbar ist.

    Ihre drei Kinder Franz-Josef, Harald und Anna führen den Betrieb in die nächste Generation. Franz-Josef hat BWL und Politikwissenschaften in Innsbruck studiert und fühlt sich an der Rezeption und in der Reservierung am wohlsten. Anna ist von klein auf im Betrieb hineingewachsen, schon während ihrer Praktika, die man als Tourismusschülerin nachweisen muss, war sie in verschiedenen Bereichen im Hotel tätig. Sie studierte ebenfalls Betriebswirtschaft in Innsbruck. Heute kümmert sich Anna um das Marketing, übernimmt organisatorische Aufgaben und springt ein, wo es nötig ist. Harald, der kreative Kopf mit einem Studium in Informationsdesign, bringt frische Ideen ein, gestaltet Räume neu, übernimmt nebenbei technische Aufgaben und kümmert sich außerdem um das Personal.
    Gemeinsam mit Küche und Service ist er im ständigen Austausch, arbeitet eng mit dem Küchenchef und der Restaurantleiterin zusammen und treibt so Verbesserung und neue Ideen voran.

    Viele Pflanzen, viel grün

    Damit die Übergabe zwischen den Generationen gelingt, hat sich die Familie Unterstützung durch externe Coaches geholt. Besonders die offene Kommunikation ist wichtig, wenn eine neue Generation eigene Ideen und Werte einbringen möchte. Für die Familie Brettermeier stehen Liebe und Zusammenhalt dabei immer an erster Stelle.

    Familienzeit neu gedacht

    Dass die vierte Generation neue Ideen mitbringt, zeigt sich schon am neuen Namen des Hotels. Seit zwei Jahren liegt der Schwerpunkt ganz bewusst auf Familien und seit der Wintersaison 2024/25 gibt es im Theresia All Inclusive. Es war eine mutige Entscheidung, die jedoch perfekt zur Ausrichtung passt. Familien haben sich hier schon immer wohlgefühlt. Jetzt ist der Urlaub planbarer und entspannter, weil niemand mehr mit einer hohen Getränkerechnung abreist.
    In der Selbstbedienungsbar stehen Kaffeemaschinen, Säfte und auch alkoholische Getränke bereit. Das Frühstücksbuffet lässt keine Wünsche offen, ab Mittag bis halb fünf gibt es verschiedene Snacks und am Abend genießen die Gäste ein Menü mit fünf Gängen.


    Das Theresia erhielt im Jahr 2001 als erstes Hotel im Salzburger Land die Biozertifizierung. Diese Pionierleistung prägt den Betrieb bis heute. Wer All Inclusive hört, könnte glauben, dass bei der Qualität gespart wird. Im Familien- und Gartenhotel Theresia ist das Gegenteil der Fall. Auf den Tisch kommt nur, was die Familie auch selbst essen würde. Bio und Regionalität sind selbstverständlich und die Qualität steht immer an erster Stelle.

    23.000 m² Berggarten

    Im 23.000 Quadratmeter großen Berggarten pulsiert das Leben. Kinder grillen Würstl am Lagerfeuer, spielen auf den verschiedensten Ebenen des Berggartens und stürzen sich ins Abenteuer. Viele Programmpunkte des Kinder- und Jugendangebots sind die gleichen, die Anna schon als Kind liebte – und sie sind noch immer der Renner. Planschen mit Schwimmnudeln im Pool geht natürlich immer. Der Naturteich glitzert in der Sonne und auf dem Bergspielplatz herrscht Hochbetrieb.

    Berggarten

    Klingt nach Trubel? Ist es auch. Doch genau das macht den Charme aus. Wer Ruhe sucht, findet sie trotzdem. Auf den oberen Ebenen des Gartens laden Liegen mit Panoramablick auf die Berge zum Abschalten ein. Annas persönlicher Lieblingsplatz. Dort tankt sie Kraft, während unten die Kinder spielen. Hier ist es ruhig und die Zeit scheint für einen Moment stillzustehen.

    Das Besondere am Theresia ist die Authentizität. Probleme werden nicht vertagt, sondern sofort angesprochen. Die Familie ist präsent und greifbar. Vielleicht ist es genau diese Echtheit, die Gäste spüren. Hier ist nichts aufgesetzt, sondern gelebtes Miteinander. Das Ergebnis ist ein Hotel, das gleichzeitig lebendig und entspannt ist. Ein Haus, das mit jeder Generation neue Geschichten schreibt.

  • 20 Jahre Bio, 10 Jahre 100 %

    20 Jahre Bio, 10 Jahre 100 %

    Das Biohotel Rupertus in Leogang feiert ein doppeltes Jubiläum

    Es sind drei Worte, die Nadja Blumenkamp sofort einfallen, wenn sie ihr Hotel beschreibt: Ankommen, unkompliziert und menschlich. Und wer das Biohotel Rupertus in Leogang betritt, spürt genau das. Hier wird Gastfreundschaft nicht inszeniert – sie ist Teil der DNA des Biohotels.

    Seit 1977 ist das Rupertus ein Familienhotel. Gegründet wurde es von Sophie und Gottfried Herzog, heute wird es von Tochter Nadja Blumenkamp gemeinsam mit ihrem Mann Olaf geführt. Olaf kam ursprünglich aus dem Maschinenbau und hatte mit Tourismus zunächst nichts zu tun. Als Quereinsteiger bringt er heute eine wertvolle neue Perspektive in den Betrieb ein. Gleichzeitig sind auch Nadjas Eltern noch immer täglich im Haus aktiv.

    „Wir sind vier starke Charaktere, aber wir ergänzen uns perfekt“

    Genau diese Mischung aus Erfahrung, Offenheit und gegenseitiger Freiheit prägt die Zusammenarbeit im Rupertus und macht den besonderen Charakter der Gastgeber und des Hauses spürbar.

    Für Nadja selbst war der Weg in den Tourismus fast selbstverständlich. Nach der Tourismusschule entschied sie sich für das Studium am Management Center Innsbruck und gehörte dort zum allerersten Jahrgang im Fach Tourismusmanagement. Als die Familie schließlich die Möglichkeit hatte, ein angrenzendes Grundstück zu erwerben, stand für sie die Entscheidung fest: Sie kehrt zurück nach Leogang und steigt mit voller Energie in das Hotel und in ihre Rolle als Gastgeberin ein.

    Schon früh legten die Eltern den Fokus auf Nachhaltigkeit.
    Vor 25 Jahren erhielt das Rupertus die erste Bio-Zertifizierung, seit 10 Jahren wird konsequent 100 % Bio gelebt.

    „Das verändert einen selbst und prägt, wie man Gastgeberin ist“

    Vor einigen Jahren traf sich Nadja mit ihren ehemaligen WG-Freundinnen aus der Studienzeit. Bei diesem Wiedersehen erzählten sie lachend, dass Nadja schon damals bei gemeinsamen Kochabenden immer Bio-Lebensmittel mitgebracht hatte.

    „Echt? Das ist mir gar nicht bewusst gewesen“

    In diesem Moment wurde ihr klar, wie lange Bio schon Teil ihres Lebens war. Es war nie eine geplante Vermarktungsstrategie, sondern eine Haltung, die sie von Anfang an ganz selbstverständlich gelebt hat.

    Gäste schätzen heute besonders das vegane Menü, die klare Saisonalität und die Konsequenz, mit der im Rupertus Entscheidungen getroffen werden. Auf den Tisch kommt ausschließlich, was zur Jahreszeit passt und in Bio-Qualität verfügbar ist. Die Küche arbeitet eng mit lokalen Lieferanten zusammen und die meisten Lebensmittel stammen direkt aus der Umgebung.

    Was für Gäste oft romantisch klingt, ein Urlaubsort, in dem ausschließlich regionale Bio-Produkte serviert werden ist in der Praxis jedoch mit vielen Herausforderungen verbunden.

    „Es gibt Dinge nur zu bestimmten Zeiten. Bio-Weintrauben zum Beispiel verschwinden manchmal wochenlang vom Markt“

    Trotzdem bleibt die Linie im Rupertus unverrückbar. Lieber wird kreativ gekocht und Neues ausprobiert, als Abstriche bei der Philosophie zu machen. Für Nadja gehört genau das zur Ehrlichkeit eines Biohotels: konsequent bleiben, auch wenn es schwieriger ist.

    Im Rupertus wird nichts dem Zufall überlassen. Jede bauliche Entscheidung wird sorgfältig überlegt, vom großen Umbau bis hin zum kleinsten Detail. Interior Design ist die Leidenschaft von Nadja und ihrer Mutter Sophie. Die beiden lieben es Räume mit natürlichen Materialien und hochwertigen Stoffen zu gestalten. Nadja’s Vater widmet sich mit besonderer Begeisterung der Baubiologie. Er achtet auf das Raumklima, gesunde Luft und ökologische Bau- und Dämmstoffe.

    Poolansicht Rupertus

    Selbst beim Außenbereich wird nichts dem Zufall überlassen: Als neue Sonnenliegen angeschafft wurden, war es ein regelrechter Kraftakt, Modelle zu finden, die wirklich ohne Bauteile aus China auskommen.

    Besonders beeindruckt ist Nadja von jungen Gästen, die mit dem Zug anreisen. Diese besitzen oft gar kein eigenes Auto, reisen mit leichtem Gepäck an und sind konsequent in ihren Handeln. Sie leben, was sie denken.

    „Das sind Gäste, die genau wissen, was sie wollen und was sie nicht wollen.“

    Diversität wird im Rupertus nicht als Schlagwort verstanden, sondern gelebt. Gleichgeschlechtliche Paare fühlen sich hier ebenso willkommen wie Familien mit beeinträchtigten Kindern. „Mensch darf Mensch sein“ – das ist ein Leitsatz, den man im Haus spürt.

    Im Rupertus spürt man die gute Atmosphäre im Haus vom ersten Moment an. Zwei Hotelkatzen gehören zur Familie, die gerne mal um eine Kuscheleinheit bitten. Oder Rituale wie das Räuchern an der Rezeption, die den Eingangsbereich zu einem Ort des Wohlfühlens machen.

    Lieblingsplätze und Zukunftsgedanken

    Ob Sofa im Garten, eingerahmt von einer grünen Hecke, oder die weichen Stoffe in der Lobby: Nadja hat viele Lieblingsplätze im Haus. Jeder Ort erzählt seine eigene kleine Geschichte und trägt dazu bei, dass sich Gäste sofort willkommen fühlen.

    „Es sind Orte, die einfach guttun“

    Wenn sie an die Zukunft denkt, schaut Nadja über den eigenen Betrieb hinaus. Ihr Wunsch ist es, dass die nächste Generation den Spagat zwischen Arbeit und Freizeit schafft und dass die Werte, die im Rupertus selbstverständlich gelebt werden, auch in Zukunft weitergetragen werden. Bio und Nachhaltigkeit sind für sie keine kurzfristige Mode, sondern die Grundlage für ein gutes Leben.

    So ist das Rupertus weit mehr als ein Hotel. Es ist ein Ort, an dem Familiengeschichte, Offenheit und Vision ineinandergreifen. Ein Haus, das zeigt, wie viel Kraft in einem Familienbetrieb steckt, wenn Tradition und Innovation miteinander verbunden werden.

    Ankommen. Unkompliziert. Menschlich.

  • Kraftplatz aus Holz

    Kraftplatz aus Holz

    Die Forsthofalm in Leogang

    Wenn man in Leogang aus dem Tal hinauf zur Forsthofalm fährt, wird einem schnell klar: Hier oben tickt das Leben anders. Freier, langsamer, achtsamer, leichter. 1.050 Meter über dem Alltag, mitten in der Leoganger Bergwelt, liegt ein Hotel, das vieles verbindet und dabei ganz bei sich bleibt.

    Die Forsthofalm ist kein austauschbares Designhotel, sondern ein Naturhotel mit Charakter, Haltung und Geschichte. Gebaut aus leimfreiem Thoma Holz, gestaltet mit Naturmaterialien, geprägt von der Leidenschaft einer Familie, die Nachhaltigkeit nicht als Trend, sondern als Selbstverständlichkeit lebt.

    Ich treffe Claudia Widauer, stellvertretende Obfrau vom BioParadies SalzburgerLand, die gemeinsam mit ihrem Bruder Markus das Hotel in zweiter Generation führt.

    „Ich bin hier aufgewachsen.“

    Was heute als modernes Bio-Hotel gilt, begann ganz bodenständig: mit einer einfachen Jagdstube, 1972 von Franz und Kathi Widauer erbaut. 40 Sitzplätze, Holzofen, Hausmannskost – ein Ort für Skifahrer:innen, Wanderer und Naturverliebte.

    „Die Stube war immer voll, es wurde Karten gespielt, Musik gemacht, gelacht und ‚Schweinshaxn‘ serviert.“

    1982 folgten erste Gästezimmer, später weitere Ausbauten. Immer mit Weitblick, immer mit dem Anspruch auf Qualität. Der Gedanke auf Vier-Sterne-Niveau zu bauen, war schon damals präsent. Die Seniors packten selbst mit an, damals ohne Baufirma, dafür mit viel Hausverstand und Herz.

    Schaut man heute auf die Forsthofalm, lässt sich der Ursprung nicht übersehen: In der Mitte des durchdacht geplanten Holzensembles steht das alte Wohnhaus der Familie – samt Jagdstube, die noch immer das Herz des Hauses ist. Acht Jahre stiegen die Gäste noch mit Tourenski oder zu Fuß zum Berggasthof auf. Heute schlängelt sich eine kurvige Straße hinauf, doch die Alleinlage inmitten der Natur ist geblieben. Sowie Kathi und Franz Widauer, die noch immer den Gästen ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

    Claudia erinnert sich gern an ihre Kindheit. An das Spielen im Wald. An das Aufwachsen zwischen Bergen, Gästen und Küchenbetrieb.

    „Diese Naturverbundenheit spürt man einfach, wenn man hier lebt. Sie prägt alles, was wir tun.“

    2008 übernahmen Markus und Claudia die Führung und setzten ein Statement: Der neue Ostflügel wurde in Thoma-Holzbauweise errichtet. Das heißt leimfrei und metallfrei – rein aus Holz. Später wurde auch der Altbau abgetragen und in gleicher Weise neu aufgebaut.

    „Wir wollten nicht nur mitten in der Natur wohnen, sondern mit ihr bauen.“

    Heute besteht das Hotel zu 100 % aus Naturmaterialien. Alles ist spürbar anders: der Duft, die Luft, das Schlafgefühl.

    „Unsere Gäste schlafen besser, erholen sich tiefer, atmen freier.“

    Bio in allen Bereichen

    Was für viele ein Trend ist, war für die Widauers immer gelebte Realität. Bio war nie ein Konzept, sondern Haltung.
    Schon in den 1990ern setzte sich Franz Widauer als Funktionär der Wirtschaftskammer für die Verbindung von Landwirtschaft und Tourismus ein – und wurde zum Mitbegründer des Vermarktungsverein Saalachtaler Bauernprodukte , der heute rund 70 Mitglieder zählt.
    Er eröffnete den Saalachtaler Bauernladen, initiierte das Projekt Salzburger Bio-Frühstück Saalachtal. Franz erkannte früh: Wer bio denkt, muss ganzheitlich denken. Aus dieser Überzeugung entstand die Idee zum BioParadies SalzburgerLand, das er gemeinsam mit Weggefährten ins Leben rief. Heute verfolgt er das wachsende Netzwerk mit Freude aus dem Ruhestand.

    Seit 2008 trägt die Forsthofalm das österreichische Umweltsiegel und lebt Nachhaltigkeit in allen Bereichen: geputzt wird mit Essigwasser, gekocht mit Zutaten aus der Region und gesetzt wird auf erneuerbare Energien.

    Auch kulinarisch denkt man weiter: Statt dem klassischem 4-Gang-Menü, oder 6-Gang-Menü gibt es heute ein Sharing-Prinzip. Das Gemüse ist der Star, Fleisch/Fisch/Veganes kommt als Topping. Die drei liebevoll angerichteten Beilagen und das Topping werden in der Tischmitte eingestellt, denn „Sharing is Caring“. Dazu gibt es hervorragende Cocktails und über 300 Positionen aus dem Bio- und Naruralwein Sortiment.

    „Die argentinische Bio-Birne braucht’s bei uns nicht.“

    Öle, Seifen und Aromen von der Hoteldirektorin

    Drei Mal täglich lädt die Forsthofalm zu Yoga, Meditation oder achtsamer Bewegung ein. Manchmal auf der Terrasse, im Yogaraum, oder mitten in der Natur. Am Dach des Hauses, liegt der Sky Spa: mit Panorama-Pool, Sauna, Kräuterdampfbad und Behandlungsräumen, die nach Zirbe und Fichtennadeln duften. Wenn die Sonne scheint, laden die Sonnenliegen zum Füße hochlegen ein.

    Der Großteil der Massageöle, Seifen und Aromen stammen nicht aus dem Regal, sondern entstehen im Haus. Viele Produkte, vom Duschgel bis zur Seife, von den Aromen bis zu den Pflegeölen – tragen Claudias Handschrift. Ihr Wissen und ihre Erfahrungen als ausgebildete Masseurin und Fitnesstrainerin fließen überall mit ein. Es zeigt, wie sehr sie mit der Natur, dem Haus und ihrer Aufgabe verbunden ist.

    Ein besonderer Ort liegt gleich im Hotelgarten: eine uralte Linde, die beim Umbau beinahe gefällt worden wäre. Doch die Familie entschied anders. Heute ist sie Claudias Lieblingsplatz und geschützter Kraftplatz.

    Wo Natur auf Lebensfreude trifft

    Nachhaltigkeit heißt auf der Forsthofalm nicht „weniger“, sondern bewusster: mehr Leben, mehr Natur, mehr Freude. Die Leichtigkeit gehört dazu. Und so wird auch gefeiert – mal ausgelassen bei der legendären White Night mit DJ Marc Kukka, mal gemütlich am Lagerfeuer mit Marshmallows und Blick in den Sternenhimmel.

    Das Wochenprogramm bringt Abwechslung und Begegnung: von Weinverkostungen, Biketouren und Golfausflügen bis zu Klangreisen, Kräuterworkshops oder Yoga-Sessions. Der hauseigene Radverleih, der Bikepark Leogang vor der Tür und die Alleinlage mitten im Aktivgebiet machen den Einstieg ins Draußensein leicht.

    Yin und Yang – zwischen Rückzug und Bewegung, Stille und Beat. Genau das macht diesen Ort so lebendig.

    Frühling, Sommer, Herbst oder Winter: Jede Jahreszeit hat hier ihren eigenen Zauber. Wenn oben am Dach der Pool dampft, während draußen der Schnee glitzert. Wenn sich im Frühling die ersten Blumen zeigen. Wenn der Sommer ruft und die Biker vor der Terrasse vorbei zischen, oder wenn im Herbst die Linde golden leuchtet.

    Ganzjährig geöffnet und immer im Wandel mit der Natur.
    Genau das macht die Forsthofalm so besonders.

    Claudias Wunsch für die Zukunft? Dass das Lebenswerk ihrer Eltern weitergeht, vielleicht mit der nächsten Generation. Und bis dahin: Freude und Harmonie bei der Arbeit, gute Energie im Haus und die Verantwortung, das Lebenswerk von Kathi und Franz weiter durch echte Gastfreundschaft erstrahlen zu lassen.